Südpark

An dieser Stelle soll der größte Stadtpark von Dresden, der "Südpark", entstehen. Zwischen Nöthnitzer Straße, Berg- und Kohlenstraße soll auf einer Fläche von etwa 36,5 Hektar eine "Erholungslandschaft" für die Bürgerinnen und Bürger gestaltet werden. Die Planung der vielfältigen Flächennutzungen sowie der Gestaltung wurde im Jahr 2018 vorgestellt und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Ideen und Vorschläge einbringen konnten, diskutiert. 

Im westlichen Bereich der Südparkfläche wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Lehm abgebaut. Davon zeugen noch heute die zum Teil sehr steilen Böschungen in dem Areal. Die Flächen im Osten werden ackerbaulich genutzt. Hier wird bei starken Regenereignissen stellenweise Boden abgetragen und hangabwärts transportiert, was den Ackerbau in diesem Bereich beeinträchtigt. Im Zentrum der Südparkfläche sind sukzessiv entstandene, kaum durchdringbare Waldareale vorzufinden. 
Weitere Informationen zur Historie der Südparkfläche und zur Planung des Parks: Südpark

Als große Freifläche am Stadtrand spielt der künftige Südpark eine bedeutende Rolle für die Klimaregulierung der Stadt Dresden. Über diesem größtenteils offenen und begrünten Areal kann Kaltluft entstehen. Fließt die kalte Luft Richtung Stadt, kühlt sie die überwärmten, versiegelten Innenstadtbereiche. Damit ist diese Fläche ein wichtiger "Kaltluftspender" der Stadt Dresden.
In der Synthetischen Klimafunktionskarte von Dresden zeichnet sich die Südparkfläche deutlich als eine kühle, blaue Insel gegenüber den überwärmten Innenstadtbereichen in Rot und Orange ab.



Ausschnitt aus der Synthetischen Klimafunktionskarte des Themenstadtplans der Landeshauptstadt Dresden.

Die Ackerflächen im Osten dienen der Nahrungsmittelproduktion. Große Teile des Ackers sollen erhalten bleiben und künftig ökologisch bewirtschaftet werden.

Neben der Ackerflächen im Südpark gibt es insgesamt über 5.500 Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen in Dresden. Dies entspricht etwa der Hälfte der gesamten Stadtfläche, die für den Anbau und die Ernte einer Vielzahl unterschiedlicher Nahrungsmittel zur Verfügung steht. Würde man auf diesen Flächen Getreide (zum Beispiel Gerste) anbauen, könnten von der jährlichen Getreideernte etwa 70 % aller Dresdnerinnen und Dresdner ein Jahr lang versorgt werden. Durch den lokalen Nahrungsmittelanbau in der Stadt entfallen weite Transportwege.
Von der Südparkfläche aus genießt man einen wunderbaren Blick auf Dresden und die Umgebung. Schon jetzt bietet das Areal Möglichkeiten, sich zu erholen. Die Umgestaltung der Fläche wird diese weiter verbessern. Außerdem bietet die vielfältige Struktur dieser Fläche vielen Pflanzen und Tieren wertvolle Lebensräume.
Haben Sie sie schon entdeckt? Mit etwas Glück lässt sich auf den Ackerflächen des künftigen Südparks die Feldlerche beobachten. Sie gilt als Charaktervogel der offenen Feldflur. Die sperlingsgroße Feldlerche trägt ein graubraunes Federkleid mit weißen Schwanzkanten und einem kleinen Federschopf. Damit ist sie gut an ihre Umgebung angepasst und am Boden kaum zu entdecken. Erst wenn sie sich mit tirilierendem Gesang in die Luft schraubt, verrät sie ihre Anwesenheit. Die Vögel ernähren sich von Insekten und anderen wirbellosen Tieren, auf dem Durchzug im Herbst und Winter hingegen vorzugsweise von Samen und grünen Blättern. Die Feldlerche brütet in der Regel zweimal im Jahr: von April bis Mai sowie im Juni/Juli. Das gut versteckte Nest wird in einer selbst gescharrten Mulde angelegt und niemals direkt angeflogen, um Feinde nicht darauf aufmerksam zu machen.

Die Vögel der Agrarlandschaft haben – bedingt durch die Intensivierung der Landwirtschaft – in den vergangenen Jahrzehnten in ganz Deutschland starke Bestandseinbußen erlitten. Viele stehen heute auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten, so auch die Feldlerche.

Die Feldlerche hat, wie andere Tier- und Pflanzenarten auch, ihre Rolle im Gefüge der Natur und trägt zum Funktionieren der Ökosysteme bei. Auch wenn ihr Verschwinden auf den Ernteertrag auf diesem Acker keinen Einfluss haben dürfte, so wären wir Menschen doch um ein schönes Naturerlebnis ärmer.




Feldlerche - Vogel des Jahres 2019 (Foto: S. Stutzriemer, IÖR)


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