Plauenscher Grund - Bastei

Von der Bastei oberhalb der ehemaligen Felsenkellerbrauerei blicken wir auf die vielfältigen, hier aufeinandertreffenden Landschaftsformen: das Engtal der Weißeritz mit seinen schroff abfallenden felsigen Hängen, die sanften Anhöhen diesseits und jenseits des Flusstales, die Abfolge der Siedlungs- und Nutzungsformen vom Stadtrand bis zum -zentrum.

Geologisch von Interesse sind der Hohe Stein und der stillgelegte Ratssteinbruch jenseits der Weißeritz. Im Ratssteinbruch ist als Besonderheit die Schichtung des kalkhaltigen Pläner-Gesteins über dem Meißner Monzonit sichtbar.

Seit Jahrhunderten ist der Plauensche Grund eine sehr wichtige Verkehrsader. Im Zusammenhang mit dem Bau der Fahrstraße durch den Plauenschen Grund wurde 1779 bis 1782 die dreibogige 40 Meter lange Hegereiterbrücke aus Pirnaer Sandstein errichtet, die älteste noch erhaltene Brücke Dresdens. Seit 1855 verläuft die als Albertbahn "getaufte" Ferneisenbahnstrecke Dresden-Nürnberg im Tal. Die Bundesautobahn A 17 überquert das Tal in halber Höhe. Als Kombination aus zwei Tunneln und einer Brücke verbindet sie die Stadtteile Dölzschen und Coschütz. Die Weißeritztalbrücke überspannt mit ihren 220 Metern Länge das Tal.

Der Plauensche Grund ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und lädt zum Wandern und Spazierengehen ein. Das enge Tal zog einst Künstler der Romantik an, darunter den Maler Caspar David Friedrich (1774 bis 1840). Bereits 1783 bezeichnete der Stadtchronist J. C. Hasche den Plauenschen Grund als "Sächsische Schweiz im Kleinen". Für Kletterer sind die schroffen Felswände des Tals ebenfalls attraktiv.

Der Nachweis von über 400 Pflanzenarten macht den Plauenschen Grund zu einem botanisch äußerst bemerkenswerten Gebiet. Besonders hervorzuheben sind: die Vegetation der nährstoffarmen und trockenen Felsstandorte (Silikatfelsfluren) mit zahlreichen wärmeliebenden Arten wie der Pfingstnelke und die naturnahen Hangwälder (Hainsimsen-Buchenwald, Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald), die auch dem Erosionsschutz dienen. Die "Lusthöhle" im Bienertgarten wird durch verschiedene Fledermausarten besiedelt. Wasseramsel und Eisvogel haben an der Weißeritz ihr Revier.
Der etwa drei Kilometer lange Plauensche Grund bildet einen wichtigen Korridor, der kühlende Frischluft in die Dresdner Altstadt leitet.


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